Was ist Manuelle Lymphdrainage?

Manuelle Lymphdrainage ist eine Behandlungstechnik im Rahmen der physikalischen Therapie und therapiert Lymphödeme (Schwellungen) versch. Ursachen mit entsprechenden Handgriffen und einem speziellen Behandlungsaufbau.

 

Das Lymphödem beruht auf einer mechanischen Insuffizienz des Lymphgefäßsystems, dessen Transportkapazität nicht ausreicht, um die anfallenden lymphpflichtigen Lasten aufzunehmen. ImInterstitium (Zwischenzellraum) sammelt sich eiweißreiche Flüssigkeit , welche die für das Lymphödem typischen fibrosklerotischen Umbauprozesse verursachen. Die pathophysiologische Ursache ist das zunehmende Ungleichgewicht zwischen der normalen "lymphpflichtigen Last" und  der reduzierten lymphatischen Transportkapazität. Im Gegensatz zu kardialen (Herz) , renalen (Niere) und hepatischen (Leber) Ödemen , die eiweissarm sind und sich mehr als eine generalisierte Schwellung manifestieren, entsteht das meist lokalisierte Lymphödem auch bei Patienten mit normaler Herz- und Nierenfunktion.

In Erscheinung tritt das chronische, zur Progression neigende Ödem besonders an den Extremitäten , aber auch an Kopf, Hals ,Rumpf und Leibeshöhlen können betroffen sein.

Das Lymphgefäßsystem beginnt blind  im Körper (im Interstitium), hat keine zentrale Pumpe und wird durch Lymphknoten unterbrochen. Es ist ein Drainagesystem und kein Kreislauf.

Ein Lymphknoten ist eine biolog. Filterstation.

 

Was unterstützt unser Lymphgefäßsystem bei seiner Arbeit?

-die Muskelpumpe

-die Pulsation benachbarter Gefäße

-die Peristaltik der Eingeweide

-die Sogwirkung durch die Atmung

 Und eben auch :

-die Manuelle Lymphdrainage (MLD)

-die Kompression (Kompressionsbestrumpfung u./od.Kompressionsbandagen)

-Gymnastik

 

MLD wird oft nach Operationen von Gelenken , Tumorentfernungen/Lymphknotenentfernungen, Sportverletzungen und Erkrankungen des Lymphgefäßsystems erfolgreich eingesetzt und verordnet.

Bei einem Rezept zur MLD muß immer eine Zeiteinheit mit angegeben werden vom Arzt!! Es gibt die Verordnung für 30/45/60Minuten Behandlungszeit (je nach Ausprägung des Ödems); häufig ist zu Beginn einer solchen Behandlung eine sog. Entstauungsphase nötig, in der 3-5x pro Woche therapiert werden muß, um das Ödem zunächst einmal zu reduzieren; es folgt dann eine Erhaltungsphase mit weniger häufigen Behandlungen pro Woche. Auf Kompression darf nur selten verzichtet werden und wir legen darauf größten Wert!

Bei der Behandlung wird immer zentral am Körper begonnen und dann erst bis in die Peripherie gearbeitet mit sanften, aber doch intensiven,angenehmen Griffen.

 

Wichtig ist wie immer Ihre Mitarbeit:

-gute Hautpflege mit ph-neutralen Produkten

-Terminregelmäßigkeit einhalten

-ggf. Offenheit zu Kompressionsverbänden

-ggf. bequeme Kleidung und Schuhe nicht vegessen (für nach der Behandlung)

-ggf. Kompressionsbestrumpfung regelmäßig tragen